Kritik: S.U.M.1 (2017)

 8. August 2021 •  Ekkart •  Endzeit, Kritik •  ToDo

S.U.M.1 (reißerischer und leicht irreführender Verkaufstitel “Alien Invasion: S.U.M.1”) – in Deutschland (und wahrscheinlich weltweit) haben die Nosuch die Menschen vernichtet und unter Tage getrieben. In Brandenburg (so sah es jedenfalls aus) ist einer dieser Bunker und die einzige Möglichkeit, an die Oberfläche zu kommen ist, einen 100tägigen Wachpostenaufenthalt zu absolvieren und nach Nosuch und Überlebenden Ausschau zu halten. Erstere, um davor zu warnen, letztere, um sie in die Bunker (Elysium) zu schicken.

S.U.M.1 (Iwan Rheon), unser Hauptheld, tritt zu Beginn des Films seinen Posten an und wir beobachten ihn dabei, wie er langsam an der Einsamkeit und der ständigen Bedrohung zerbricht. Das ist ein Kammerspiel in einem Wachtturm und einem kleinen Waldstück und dennoch sehr spannend und sehr gut erzählt.

Zum einen ist Iwan Rheon eine gute Besetzung, der den Film mühelos trägt. Zum anderen weiß der Film um sein Sujet und die damit verbundenen Klischees und nutzt diese aus, manchmal, um sie zu bestätigen, manchmal, sie zu umgehen. Was als nächstes passiert bleibt so nicht vorhersagbar und das Ende hat mich dann sogar überrascht.

Zwei Kritikpunkte: die Effekte sind gerade am Anfang nicht wirklich gelungen, dann geht es, bleibt aber immer etwas unterhalb der Erwartungen zurück. Und die zweite gezeigte Figur, Mac (André Hennicke) hat einen großartigen Auftritt und wird dann leider überhaupt nicht ausgenutzt.

Dennoch ist der Film spannend, gut erzählt und holt aus seiner Ausgangssituation viel heraus. Nicht nur “für einen deutschen Film sehr gut”, sondern insgesamt ein “gut bis sehr gut”.

Fazit: empfehlenswerte, ruhige aber dennoch spannende Endzeitvision.