Kritik: Southbound (2015)

 31. Juli 2021 •  Ekkart •  Anthologie, horror, Kritik •  ToDo

Southbound – eine Horror- und teilweise Splatteranthologie in fünf Teilen, die lose miteinander verbunden sind.

Im ersten Segment, “The Way Out” lernen wir Mitch und Jack kennen, die vor irgendetwas in der Luft Rumhängendem fliehen und nicht fliehen können. Hier gibt es den ersten überraschenden und überraschend blutigen Tod.

Weiter geht es mit “Siren”, bei der eine Frauenjazzband auf einer einsamen Straße liegenbleibt und von netten Leuten mit nach Hause genommen wird. Die dann (nicht überraschenderweise) nicht ganz so nett sind, aber was genau passiert, ist sehr gut und sehr stimmungsvoll erzählt. Auch wenn nicht aufgelöst wird, was genau nun stattfand.

Ganz im Gegensatz zu “The Accident”, bei dem die Überlebende von “Siren” überfahren wird und der Fahrer versucht, ihr Leben zu retten. Angeleitet per Telefon fängt er in einem verlassenen Krankenhaus in einer verlassenen Stadt mit “lebensrettenden” Maßnahmen an. Das ist sehr, sehr blutig, ich hab sowas von mitgelitten und mir in die Faust gebissen vor “Tu es nicht”. Aber er tut es. Und dann knackt das Knie nach hinten um. Und ich dachte, schlimmer wird es nicht… Mein Favorit der Sammlung.

Der vierte Teil “Jailbreak” ist eine sehr kurze Geschichte über eine Parallelwelt, aus der ein Bruder seine Schwester retten möchte, die das nicht unbedingt will. Auch hier wieder sehr wenig Erklärung, viel Stimmung, gut erzählt.

Mit “The Way In” schließt die Anthologie und schließt auch einen Kreis zum Anfang, denn das Ende von “The Way In” ist der Anfang von “The Way Out”. Eine Familie wird überfallen und getötet, offensichtlich hat der Vater etwas sehr Schlimmes getan, wir wissen nicht, was, wann, warum, wie. Wir wissen nur, dass die Morde die fliegenden Viecher des Anfangs hervorrufen.

Das Ganze wird in 88 Minuten erzählt, hier kommt keine Langeweile auf, es gibt keine Ausfälle, alle Segmente sind für sich schon gut bis sehr gut. Für die mysteriöse, unangenehme Grundstimmung gibt es ebenfalls Pluspunkte.

Ein großes Lob dafür, dass nichts erklärt wird, sondern die Geschichten einfach so wirken dürfen.

Es ist wirklich erstaunlich mit wie wenig Mitteln man die unangenehme Stimmung aufbauen kann, die den ganzen Film über herrscht. Und dass Leute auch mit bösem Verhalten durchkommen.

Ja, der Film war eine sehr positive Überraschung, er konnte sehr gut unterhalten, hier findet man fünf feine Geschichten zwei sehr heftig, alle kurz und knackig.

Fazit: sehr gute Anthologie ohne Ausfälle mit herausragenden Segmenten.