Kritik: Star Wars: Episode I – The Phantom Menace (1999)

 20. April 2021 •  Ekkart •  Kritik, StarWars •  ToDo

Als bekannt wurde, dass neue Star-Wars-Filme kommen, hatte ich mich gefreut (untertrieben Darstellung), denn die weitere Geschichte von Luke und Leia interessierte mich, die Schauspieler:innen waren auch noch nicht zu alt, konnte gut werden.

Dann wurde bekannt, dass die Vorgeschichte erzählt werden soll und ich dachte: warum?

Das ist immer so, wenn irgendwo eine Vorgeschichte erzählt werden soll: Alien, Predator, Spiderman, … Warum?

Ich weiß wo es endet und der Film macht das bestimmt nicht besser als ich es mir vorstelle.

Aber George Lucas gehört das Ganze, also entscheidet er und so kam The Phantom Menace heraus.

Wir treffen Ananik Skywalker als Kind und erleben mit, wie er als Jedi-Schüler ausgewählt wird. Er zeigt Talent für Rennen-Fahren, sonst ist er eigentlich ein netter Typ.

Der Film ist mies, er erzählt eine überkomplizierte Geschichte voller riesiger Plotlöcher und ist extrem langatmig aber die Effekte sind grandios.

Lucas ist ungehemmt in der Wahl seiner Mittel und Effekte und das merkt man. Das ist zu viel. Viel zu viel. Darunter leidet die Geschichte stark. Es hätte ihm jemand sagen sollen, dass die Geschichte selbst vor und hinten nicht zusammenpasst.

Außerdem ist Lucas kein guter Regisseur, das zeigt sich hier ganz deutlich. Der Film ist falsch geschnitten, es passt nichts wirklich zusammen. Die Schauspieler:innen sind erste Wahl und dürfen nicht schauspielern. Sobald sie das tun dürfen ist der Film gut aber dann kommt dort ein Effekt und da ein billiger Gag. Oh ja, gegen diesen Film sind die Ewoks Shakespeare.

Und wie bei Lucas üblich gibt es nur noch “verbesserte” Versionen zu kaufen, die deutlich schlimmer sind. Die anderen schlimmen Fehler:

Der drittschlimmste Fehler: Darth Maul stirbt. Die coolste Figur des Films. Mit Abstand.

Der zweitschlimmste Fehler: Jar Jar Binks.

Der schlimmste Fehler: Midichlorians.

Die Midichlorians zerstören den gesamten Mythos der Macht und ich bin mir nicht sicher, ob irgendjemand erklären kann, warum Lucas hier dem Erklärbärvirus verfallen ist, der eine gute Sache im Nachhinein zerstört.

Es gibt viele Videos, warum die neue Trilogie schlechte Filme sind und dort werden viele Probleme detailreicher behandelt. Kann man sich bei Gelegenheit mal ansehen aber abseits der akademischen Betrachtung: der Film ist einfach mies. Die Effekte sind grandios aber Effekte alleine reichen nicht. Und das von mir.

Was der Film nicht schafft: ein Star-Wars-Gefühl erzeugen.

Einer der vielen Filme, die ich mir einmal angesehen habe und nie wieder ansehen werde, aber von einem Star-Wars-Film hätte ich das nie gedacht. Nicht mal nebenbei.

Irgendwie fragt man sich: hatte Lucas niemand in seiner Nähe, der auf die vielen Probleme wenigstens hingewiesen hat? Ich meine, nach dem Erscheinen wurde Jar-Jar-Binks aus den Folgefilmen verbannt. Warum erkennt das niemand während der Produktion?

Fazit: schlechte Fortsetzung, die deutlich die Stärken und noch deutlicher die Grenzen von Lucas Fähigkeiten aufzeigt.