Kritik: V for Vendetta (2005)

 8. Mai 2021 •  Ekkart •  AlanMoore, Kritik, Vendetta •  ToDo

V for Vendetta, der Film zum Comic. Jahre später als das Comic umgesetzt, mir zuerst aufgefallen durch den Umbau des Gedarmenmarkts für den Film. Vorher hatte ich weder von Film noch Comic etwas gehört.

Natalie Portman übernimmt die Rolle von Evey, die wie im Comic von V (Hugo Weaving) gerettet, zu einer Komplizin und dann zu seiner Nachfolgerin gemacht wird. Das Ganze vor dem Hintergrund des faschistischen Großbritannien, konzentriert in John Hurt.

Der Film tut gut daran, das Comic einzudampfen auf die Essenz des Freiheitskämpfers (nicht mehr Anarchist) gegen ein Unterdrückungssystem. Es orientiert sich an den Figuren und übernimmt tatsächlich die besten Szenen des Comics. So entsteht eine konzentrierte, fokussierte Ausgabe der Geschichte, die bildgewaltig auftrumpft, die Figuren, den Hintergrund und die Lösung erzählt ohne dabei die Wucht zu verlieren, die das Comic auszeichnet.

Der Film übernimmt auf geniale Weise die Bildsprache des Comics, Farben, Formen, Düsternis. Die Guy-Fawkes-Maske wurde durch den Film weltbekannt und auch sonst hat er mindestens auf mich sehr viel Eindruck gemacht und mich animiert, das Comic zu kaufen und zu lesen.

Dem Film gelingt das seltene Kunststück, ein Comic einzudampfen und dennoch werksgetreu, überzeugend und zusätzlich ein guter Film zu sein. Natalie Portman hat daran einen großen Anteil. Aber auch in den Nebenrollen ist der Film ausgezeichnet besetzt.

Moore selbst findet den Austausch des Ziels “Anarchie” durch “Freiheit” schlimm und auch den Rest des Films komplett anders als das Comic und distanziert sich von der Verfilmung, mich hat es nicht gestört.

Fazit: sehr guter Film.