Kritik: Vanishing Point (1971)

 5. April 2021 •  Ekkart •  Kritik, VanishingPoint •  ToDo

Vanishing Point – ein Film, so alt wie ich.

Die Hauptfigur des Films, Kowalski (Barry Newman), soll einen weißen Dodge Challenger nach San Franzisko überführen. Dabei lässt er sich insbesondere von der Polizei nicht aufhalten, die er von der Straße drängt, wenn es geht. Seine Motivation bleibt bis zum (überraschenden) Ende im Dunkeln, wir erhalten zwar über kurze Rückblenden einen gewissen Einblick in die Person, erklärt wird dort aber nichts.

Dazu begegnet er auf seiner Reise seltsamen Personen, die meist recht kurze, aber immer merkwürdige Auftritte haben: ein Schlangensammler in der Wüste, eine nackte Frau auf einem Motorrad, ein Jaguarfahrer oder zwei schwule Räuber. Parallel zu seiner Fahrt wird diese von einem blinden Radiojockey kommentiert, der mystische “Erklärungen” und den Soundtrack des Films liefert.

Wie schon erwähnt, endet der Film recht plötzlich und man ist so schlau wie zuvor. Leider wurde eine Szene mit Charlotte Rampling geschnitten, die das Ende “erklärt” aber das hätte ich ohne Erläuterung auch nicht mitbekommen.

Der Film ist dafür da, dass ein Auto möglichst schnell über Straßen und durchd ie Wüste gefahren wird. Das ist es auch schon. Er besticht durch seine unterschiedliche Erzählgeschwindigkeit, einmal quälend langsam, dann wieder die schnelle Fahrt von Kowalski, der ein weißes, unkaputtbares, sich selbst reinigendes Auto hat. Dafür wird schnell und hart gefahren, das ist schon wirklich beeindruckend. Ich hätte noch etwas mehr Motivation für die Fahrt vertragen können, andererseits: eine halbgare Erklärung wäre schlechter gewesen.

Für einen Film aus den 70ern ist er immer noch sehr unterhaltsam, wenn man den trägen Anfang verdaut hat. Er erklärt nichts und steht nur für eine schnelle Autofahrt über Amerikas Straßen und Wüsten und sinnlose Autodemolierung zwischendrin. Die Polizei kommt wirklich nicht gut weg hier.

Es gibt wirklich nervige Szenen: immer, wenn der Radiotyp was sagt und der Kirchenchor in der Wüste. Sonst geht es.

Fazit: unterhaltsam, überraschend interessant, leicht nervig im Abgang.