Kritik: xXx

 27. April 2020 •  Ekkart •  Kritik, rammstein, XxX •  ToDo

xXx kam heraus, als Vin Diesel gerade durchstartete (bzw. er startete gerade durch, mit Filmen wie Pitch Black, Fast & Furious und eben xXx) und auch Rammstein gerade international Fuß fassten.

Rammstein untermalen die Eröffnungssequenz des Films musikalisch und auch optisch: ein Agent wird bei einem Rammsteinkonzert getötet.

An sich könnte der Film jetzt zu Ende sein und man hätte einen schönen Kinoabend gehabt, allerdings ohne Vin Diesel.

Der wird als Draufgänger eingeführt, der mit einer Corvette eine Brücke herunterspringt, natürlich nicht nur als Action sondern auch als soziales Statement. Eine wilde Feier in xXx Apartment findet statt. Beeindruckende Physis, beeindruckendes Nackentattoo.

An sich könnte der Film jetzt zu Ende sein und man hätte einen schönen Kinoabend gehabt, mit Vin Diesel.

Der Film geht aber weiter, xXx wird von Samuel L. Jackson entführt und nach einer spektakulären, etwas einfältigen Flucht aus einem Lager als Regierungsagent verpflichtet, um einen tschechischen Terroristen aufzuhalten, der die Welt zerstören will.

An sich könnte der Film jetzt zu Ende sein und man hätte einen halbwegs schönen Kinoabend gehabt.

xXx muss die Organisation infiltrieren, das geht über coole Waffen, coole Autos, coole Sprüche und machohaftes Frauenrannehmen. Dabei mäandert der Film zwischen cool und blöd, ohne sich für ein zu entscheiden. Das steigert sich bis zum unterirdisch schlechten Actionfinale auf der Moldau durch Prag.

Am Ende liegt xXx mit Yelena auf Bora Bora und ignoriert seinen nächsten Auftrag.

Fangen wir mit dem Schluss an: xXx soll eindeutig ein besserer Bond sein: Frauen, coole Action, Machoheld. Dazu Gadgets: komplizierte Waffen (ok) oder eine Röntgenbrille (albern). Und nach Sichtung der Bonds: er wäre nicht der schlechteste.

Allerdings hat der Film deutliche Schwächen: die Action ist anfangs gut, wird aber, je spektakulärer sie sein will, desto mieser (Lawine) bis zum angesprochenen Finale in Prag, das einfach nur lächerlich ist. Und wie wir wissen: Anfang und Ende eines Films bleiben am nachhaltigsten in Erinnerung und prägen die Meinung über den Film. Anfang: top, Ende: mies, Film: meh.

Die Inszenierung will cool sein. Das gelingt meist, allzu oft aber auch nicht, dann ist da nur Gehabe und keine Substanz. Bei so einem Film überstrahlt aber das wenige nicht gelungene den Rest, denn ist man einmal lächerlich, bleibt das haften.

Schauspielerisch müssen wir nicht reden: Vin Diesel, Asia Argento, Marton Csokas – das sind nette Menschen aber nicht die besten Schauspieler:innen. Ist aber auch nicht schlimm, für diesen Film reicht es aus, da ist kein Ausreißer nach unten.

Wir sehen wirklich gern die ersten Minuten Rammsteinkonzert, schon die ersten Töne von “Feuer Frei” über das Revolution-Logo und dann erscheint “xXx” – das ist zum Zungeschnalzen. Aber danach muss man schon Lust haben, einem mit fortschreitender Länge schlechter werdenden Film zu folgen.

Fazit: nicht wirklich schlecht aber auch nicht gut, viel verschenktes Potential.