Mænd & Høns – Männer und Hühner.
Puh.
Warnung: nach diesem Film sieht man Mads Mikkelsen mit anderen Augen.
Der Film fängt an und in den ersten Minuten wird eine sehr seltsame Mischung aus skurrilem Humor, Fremdschämen und WTF-Momenten geboten, dass ich dachte: schau einer an.
Was ich nicht wusste war, dass sich der Film steigert. Auf eine Art und Weise, die nicht vorhersehbar ist, die seltsam, skurril, abstoßend, lustig, alles zusammen ist und dabei tatsächlich noch eine berührende Geschichte erzählt. Wenn man auf brachialen, schwarzen Humor steht.
Wir folgen zwei Brüdern, Gabriel und Elias, deren Vater gestorben ist und in einem anrührenden Abschiedsvideo eröffnet, dass beide keine Brüder sind und ihre Eltern nicht ihre Eltern. Elias masturbiert regelmäßig. Sie erfahren den Namen des Vaters und besuchen diesen auf einer einsamen Insel (41 Bewohner:innen).
Dort treffen sie auf eine Ärztin, den Bürgermeister und seine Tochter und ihre drei Brüder, die sie mit einem ausgestopften Schwan schlagen. Am nächsten Tag kommen sie zurück, Elias spricht die Sprache der Brüder: er schlägt sie mit einem Nudelholz, nachdem diese mit gußeisernen Töpfen und einem Kantholz angefangen haben.
Das ist erst der Anfang.
Es wäre müßig, jetzt alles aufzuzählen und auch nicht schön, denn diesen Film muss man tatsächlich selbst sehen. Die vielen Details, die am Ende ein stimmiges Bild ergeben, die vielen Einfälle, die Brüder, der Vater und natürlich die titelgebenden Hühner.
Ich muss lang nachdenken, wann ich zuletzt so einen seltsamen Film gesehen habe, der jegliche Konvention hinter sich lässt und bei dem man in jeder Szene sagt: sie werden doch nicht? Und sie werden nicht, denn das, was sie tun, ist noch viel schlimmer.
Wir haben lang in den Abspann hineingelacht und während des Films dauerhaft gegrinst, uns auf die Lippen gebissen oder laut gelacht. Obwohl es eigentlich nicht lustig ist.
Breitbeinig laufende Hühner!
Das Ding ist ein ganz klarer Sehbefehl! Harter Tobak, aber was für ein Film.
Fazit: harte, abgedrehte, tiefschwarze Komödie. Mads Mikkelsen!