Midnight (Mideunaiteu) ist ein südkoreanischer Film um eine taube Frau, die Zeugin eines versuchten Mordes wird und nun dem Mörder entkommen muss.
Ein Serienkiller treibt sein Unwesen und wir wissen, wer er ist. Er ist dreist, schlau und skrupellos. Das wird uns schon früh vermittelt.
Dann lernen wir Kyung Mi kennen, die erwähnte taube Callcentermitarbeiterin, gespielt von Jin Ki-joo. Sie ist eine lustige, kompetente und nicht auf den Mund gefallene Frau, die einige sehr unangenehme Szenen durchleben muss, bevor sie Feierabend machen kann.
Dort trifft sie ihre Mutter, mit der am nächsten Tag zum Strand fahren will. Beim Abstellen des Autos trifft sie dann auf den Mörder und sein Opfer.
So weit, so vorhersehbar, durch die Figuren allerdings frisch und nett anzusehen.
Dann folgt ein Katz-und-Maus-Spiel zwischen ihr, der Mutter, dem Mörder, der Polizei, dem Bruder des Opfers. Das ist spannend, wirklich sehr spannend. Jedesmal, wenn man denkt: jetzt hat er sie ist es manchmal so, manchmal nicht. Umgedreht auch: man fühlt Erleichterung, dann kommt die nächste Wendung.
Gerade die Idee mit der tauben Frau wird sehr gut umgesetzt und integriert, wobei hier “taub” nicht gleichgesetzt wird mit “unfähig” oder “dumm”, wie es leider sehr oft getan wird. Wie immer bei solchen Filmen denkt man ab und an: was macht sie denn jetzt, aber das hält sich in Grenzen und ist nicht komplett aus der Luft gegriffen.
Und so fiebern wir mit, welche Wendung die Geschichte nimmt, wer das Ende des Films erlebt und wer nicht und das ist nicht einfach so vorherzusagen.
Leider gibt es gegen Ende eine etwas unpassende Szene, die zum einen die Spannung unterbricht, zum anderen den Charakter der Figuren unterbricht. Diese Szene, die allgemeine Unfäjigkeit der Polizei und der Schluss sind der Punktabzug, sonst gibt es nichts zu meckern.
Fazit: Gut und sehr spannend mit kleinen Abzügen in der B-Note.