Schubladendenken

 16. Januar 2011 •  Ekkart •  Allgemein, Kultur •  ToDo

Der Teilzeitblogger möchte nicht in Schubladen gesteckt werden, weil er die langweilig findet. Ein sehr lesenswerter und netter Text. Kleine Ausschnitte:

Plötzlich wird man schräg angeschaut, wenn man gerne Fussball spielen möchte, auf Horrofilme steht oder Slipknot hört. Ach ja, stimmt ja, ich bin ja schwul und diese Dinge sind ja überhaupt nicht schwul, sondern voll männlich.

[…]

Was ist wenn ich sage, dass ich lieber bei Counter Strike ein paar Leute virtuell abknalle, als jetzt mit Dir über Deine Probleme zu reden? Was ist wenn ich shoppen absolut nervig finde, weil ich es nur dann tue, wenn es auch nötig ist und nicht, weil ich es mag stundenlang meine Füße in Einkaufszentren zu strapazieren?

[…]

Und es ist nicht so, dass ich nicht auch von Homosexuellen selber in Schubladen gesteckt wurde. Gerne wird man als Heteronormativ bezeichnet, wenn man „zu normal“ ist. Häufig in Schwulen Foren diskutiert: Monogamie.

[…]

HIV ist heute, zumindest in Mitteleuropa, nicht mit dem Tod gleichzusetzen. Daher sind Formulierungen wie „Todesengel“ oder „Todesvirus“ völlig überzogen. Sie schüren nur Angst und Angst sorgt dafür, dass Menschen keinen HIV-Test machen, ganz nach dem Motto: „Was ich nicht weiß, macht mich nicht heiß“.

Und dazu noch ein sehr lesenswerter Text über sein Outing und seine HIV-Infektion.

Am Anfang habe ich noch gedacht: Ich bin selber schuld – total blöd, naiv und dumm. Heute denke ich, dass nichts davon zutrifft. Ich habe halt einen Fehler gemacht – und das ist einfach nur menschlich. Viele anderen machen den gleichen Fehler und haben vielleicht einfach Glück. Andere machen andere Fehler, nur dass die nicht so schwere Folgen haben.

(Quellen: Teilzeitblogger, Ich weiß was ich tu via: Bildblog)