Stockholm Bloodbath – ich hab mich so an The Northman erinnert gefühlt.
Freja jagt im Wald und entdeckt Spuren von Dänen, die Stockholm überfallen und Finnland wieder zu Dänemark machen wollen. Sie erzählt das im Hof der Erikssons, die sie mit einer Nachricht darüber auf den Weg schicken, wohin, vergessen. Jedenfalls reitet sie den Dänen entgegen, die sie ja gesehen hatte, die die Feinde sind und wird überraschenderweise von ihnen gejagt. Sie rettet sich in den zugefrorenen See, die Nachricht ist aber futsch.
Die Dänen (unter Führung des Königs Kristian) reiten weiter und kommen zu den Erikssons. Dort wird Hochzeit gefeiert, denn Freja hat ja nur Feinde gesehen und warum sollte man da nicht unbedarft und unbewacht Hochzeit feiern? Nur Anne und ihr frisch getrauter Mann überleben: Anne aus Zufall und der Mann als Geisel. Alle anderen werden sehr brutal getötet.
Ja, dieses Level von abgrundtiefer Blödheit und Brutalität hält der Film durch. Die weitere Handlung daher nur als Synopse.
Freja, die aus welchen Gründen auch immer das Eisbad überlebt hat, rettet Anne und Anne lernt Bogenschießen, schwört Rache an den vier Mördern ihrer Eltern und jetzt freuen wir uns auf das Blutbad.
Pustekuchen.
Beide reiten den Dänen hinterher. Freja wird gefangengenommen. Die Dänen töten den König von Schweden und belagern Stockholm. Anne hat sich zur Königin durchgeschlagen und während Stockholm hungert, baden und speisen beide und amüsieren sich. Dann kapituliert die Königin gegen die Zusage, dass alle überleben. Überraschung – sie überleben nicht. Es beginnt das historisch verbürgte namensgebende Blutbad. Das sehr brutale, unangenehme und sehr sinnlose Blutbad. Anne, Freja (die inzwischen entkommen ist) und die Königin tun – nichts.
Am Ende sind die vier Mörder zwar tot, meine Geduld aber auch.
Was für ein Scheiß.
Ultrabrutal, keine einzige irgendwie geartete Identifikationsfigur. Ich dachte Freja ist cool aber das ist sie nur kurz, dann ist sie weg. Anne ist ein Komplettausfall. Die Königin ist unbeschreiblich blöd.
Sowieso verhalten sich alle Figuren, als ob sie in ihrem Leben noch nie gedacht haben. Im Kampf wird jede Waffe sofort fallengelassen. Ich hab jemand umgebracht, der ein Schwert oder Messer hat? Sehr schön, ich geh weiter mit bloßen Händen. Der Dänenkönig wird uns betrügen? Ach egal, wir vertrauen ihm mal. Es ist unglaublich.
Unglaublich auch, wie der Film mit historischen Figuren umgeht. König Sven Sture und danach seine Frau Kristina waren nicht doof. Im Gegenteil, Kristina gewann gegen Kristian, Stockholm wurde nicht ausgehungert. Der Vertrag war vorteilhaft für die Schweden und ein solcher Vertragsbruch auch für die damalige Zeit undenkbar. Allerdings war Kristian II ein sehr ruchloser Mensch.
Zurück zum Film: er nimmt sich Zeit. Sehr viel Zeit. Unglaublich viel Zeit. Ewig lange Szenen mit Dänenkönig, Schwedenkönigin, Anne oder sonstwem. Da ist gar nix.
Wenn denn was ist, versucht der Film, cool wie ein Guy-Ritchie-Film zu sein. Ist er aber nicht. Ist nur blöd.
Fazit: Langweilig, unangenehm, keine Identifikationsfigur, alle dumm – sehr großen Bogen drum machen.