Kritik: To Catch a Killer (2023)

 19. Januar 2025 •  Ekkart •  Kritik •  Kino, Kritik •  IMDB •  6
 angesehen am 31. Dezember 2024
 Fazit: Düsterer Thriller mit einigen Schwächen im Abgang, insgesamt solide.

To Catch a Killer – ein Killer treibt sein Unwesen in Baltimore. Er erschießt wahllos Leute aus einem Fenster heraus. Die Polizistin Eleanor ist in der Nähe und versucht, einen der Tatorte zu sichern. Das Fenster, aus dem der Mörder schoss, ist schnell in einem Apartmenthaus gefunden und als die Polizei am Haus eintrifft, explodiert der Raum. Eleanor rennt mit den Spezialkräften und der Feuerwehr hoch und zieht die Aufmerksamkeit des FBI-Ermittlers Lammark auf sich. Dieser zieht sie zur Operation hinzu und dann beginnen die Ermittlungen.

Wir erfahren einiges über die Hintergründe der Figuren, über die Ermittlungen und über die politischen Ränkespiele bei der Ermittlung. Der Killer tritt noch einmal auf, zunächst will er nur essen, ist aber vorbereitet auf ein großes Massaker in einem Einkaufszentrum. Das erzeugt Druck auf die Ermittler:innen. Das führt zu Fehleinschätzungen und im Endeffekt dazu, dass Lammark gefeuert wird. Doch Eleanor und er kommen auf die richtige Spur und stellen den Täter – weitere Tote.

Schwierig.

Der erste Teil des Films hat mir sehr gut gefallen. Die Stimmung zurückhaltend und düster, die Ermittlerin eine realistische Person, der FBI-Typ etwas zu roh aber noch ok. Hier gab es inhaltlich einige Überraschungen. Es erinnert an Fargo: ruhig, düster, zeitaufwendige Ermittlungen. Dazu ein wenig Humor als Ruhepunkt: die Szene des Ehepaars Lammark war sehr gut.

Das ging gut, bis es gegen den Willen Lammarks zum Einsatz gegen ein paar Rednecks kam, der prompt schiefging. Das war das Vehikel zum Feuern von Lammark aber das passte einfach nicht in den Film. Kompetente Personen wurden mit dem Stupid-Stick gehauen und tadaa – inkompetent. Das zog sich dann leider weiter durch bis zum abgedroschenen “Wir wissen wo der Killer ist, müssen ihn aber selbst verhaften, damit die Ehre wiederhergestellt wird.” Großer Mumpitz.

Dann das angeklatschte “Happy-End”, das auch noch den letzten Realismus aus dem Film nahm.

So bleibt ein zwiegespaltener Eindruck. Der erste Teil hui, dann ging der Mut aus und der Film wurde zunehmend Mainstream-Tropes geopfert, die zu einem anderen Film gepasst hätten, nicht zu diesem.

Dennoch war es interessant, den Film zu sehen, Langeweile kam nicht auf. Schauspielerisch in Ordnung, Shailene Woodley als Polizistin sehr gut, Ben Mendelsohn schwer zu verstehen, die anderen Nebenfiguren angemessen besetzt.


 Fazit: Düsterer Thriller mit einigen Schwächen im Abgang, insgesamt solide.