Kritik FFF: Don’t Kill It

 30. August 2016 •  Ekkart •  Fantasy Filmfest, Kino, Kritik •  ToDo

Don’t Kill It, der neue Mike Mendez, der uns schon Perlen wie Big Ass Spider brachte oder eine gute Episode in Tales Of Halloween. Seine anderen Filme habe ich nicht gesehen. Mike Mendez war denn auch persönlich da, zusammen mit Kristina Klebe, die die weibliche Hauptrolle im Film spielt.

Beide sah ich vor dem Kinosaal stehen und hatte nicht das Gefühl, es mit Stars zu tun zu haben – sehr angenehm. Auch auf der Bühne machten beide einen unglaublich sympathischen Eindruck.

Zu schade, dass der Film mies war.

OK, wir haben keine fertige Fassung gesehen, insbesondere die Tricks waren noch nicht fertig, evtl. wird auch noch ein wenig umgeschnitten, Herr Mendez sagte etwas von einer 90%-Fassung. Das mit den Tricks störte doch mehr, als ich dachte, aber ich denke, davon kann ich bei meiner Beurteilung abstrahieren.

Die Idee des Films ist sehr gut: ein Dämon springt von Opfer zu Opfer und zwar zu denjenigem, der das vorige Opfer tötet. In dessen Körper bringt er dann Menschen um, daran wird er gehindert usw. Das heißt, man kann ihn nicht töten, ohne selbst sterben zu müssen.

Die Schauspieler sind gut, Dolph Lundgren ist gut drauf und angenehm sympathisch, Kristina Klebe ist zweifelsfrei eine gute Schauspielerin.

Aber die Dialoge sind hölzern bis peinlich, die Charakterentwicklung ist überhaupt nicht nachvollziehbar und die Action ist mal gut mal schlecht.

Warum kann der Dämonenjäger nach Jahren des Jagens nicht einen geraden Satz sagen? Warum wird die Hauptdarstellerin, eine FBI-Agentin(!), sofort inkompetent, wenn sie bedroht wird? Warum gibt der Sheriff plötzlich auf? Was ist das für eine komische Ortsversammlung gewesen? Warum musste die Rolle des Priesters rein, wenn deren Potential überhaupt nicht genutzt wird? Was ist das für ein grottiges Ende, wo durch die Ausgangssituation von Hauptdarstellerin und Dämon so viele interessante Möglichkeiten offen sind?

Während des Sehens sind mir schon unzählige Verbesserungen eingefallen.

Das alles ist insbesondere deswegen schade, weil die Ausgangslage so gut ist und man dem Film anmerkt, wie viel Potential drin steckt und nicht genutzt wird. Die Verführungsszene am Anfang: in der Auflösung grandios. Splatter – cool. Den Priester durch Gummigeschosse lähmen – Szenenapplaus.

Viele der Kritikpunkte sind wahrscheinlich aufgrund der Entstehung erklärbar: der Film musste in kürzester Zeit vorbereitet und gedreht werden, weil das Geld an Steuermodellen hing und daher alles gehetzt war. Leider hat das dem Film geschadet.

Ich denke daher nicht, dass die 100%-Fassung viel besser werden wird. Evtl. wäre ein Neudreh unter besseren Umständen angebracht.

Fazit: schade.