Kritik: Ip Man Zero

 19. Juli 2020 •  Ekkart •  IpMan, Kritik •  ToDo

Ip Man Zero (Yip Man chin chyun) ist ein weiterer Film der Ip-Man-Reihe. Wen interessiert nicht nach Ip Man und Ip Man 2, wie es zu “Ip Man” kam, wie seine Ausbildung und Jugend war?

Mich schon mal nicht, aber wir haben die Gesamtbox gekauft, also müssen wir da durch.

Wir begleiten Ip Man von der Aufnahme in die Wing-Tsun-Schule als Kind über seine Ausbildung, Studium bis er dieses beendet hat und sehen, wie er seine Frau kennengelernt hat, wie die Japaner ihn in Intrigen zu verstricken versuchen und wie er standhaft, ehrlich und mit viel Gewalt da wieder raus kommt.

Wie gesagt, eigentlich interessiert die Geschichte nicht wirklich, ist auch nicht sonderlich originell: Ausbildung, Bruder, zwei Frauen mit unterschiedlichem Verliebtheitsgrad, Verrat, Prügel, Happy End.

Das alles ist nur Bindeglied, um uns von einer Prügelei/Ausbildungsszene zur nächsten zu geleiten, die wirklich hervorragend gedreht sind. Kein Zeitlupenschnickschnack, sondern hochkarätige Kampfszenen von 1-5 Minuten Länge.

Dazwischen leider viel Film von mäßiger Qualität, das Drehbuch hätte noch ein, zwei Schleifen drehen können, manche Szenen sind schon slapstickhaft lächerlich, so die Freundschaft, die dadurch entsteht, dass er einen Engländer den Arm bricht, das ist dann aber sofort auch wieder egal und den Engländer sehen wir nicht wieder.

Oder seine Frau, die offensichtlich vier Jahre kang vor dem Grammophon liegt, anstatt selbst einmal zu Ip Man zu gehen. Aber total verliebt.

Das ist nicht wirklich langweilig oder schlecht aber auch nicht mitreißend (oder interessant). Als Entschädigung gibt es die angesprochenen Kämpfe, daran muss man sich dann festhalten.

Nicht verschwiegen werden soll, dass der Film zwischendrin einen sehr guten, meist schwarzen Humor entwickelt, der blitzt immer mal auf.

Ach ja, und es gibt eine Bloodsport-Gedächtnis-Szene: Mehl in die Augen!

Die Schauspieler sind gut, insbesondere Ip Man wird von Yu-Hang To sehr gut verkörpert. Viele Schauspieler der ersten Teile treten in anderen Rollen wieder auf – macht nix.

Der Film ist damit ein guter Martial-Arts-Film mit einfacher Geschichte, die man oft ertragen muss, was aber nicht so schlimm ist, dass man abschalten würde. Der Anfang war schwer, aber nach 10-15 Minuten groovt sich das ein.

Fazit: guter Martial-Arts-Film.