Vergiss nie, dass auf der anderen Seite ein Mensch sitzt

 15. September 2016 •  Ekkart •  Allgemein, Computer, Frauenrechte, Kultur, Medien, Sprache •  ToDo

Das Bildblog hat mir heute in den 6vor9-Nachrichten einen Eintrag von Sascha Pallenberg verlinkt. Der Eintrag ist ein sehr persönlicher Rant gegen Adblock Plus, inhaltlich kann ich wenig dazu sagen, vom Stil her schon sehr seltsam geschrieben.

Und beim Namen “Sascha Pallenberg” war doch was gewesen, kurz gegoogelt – stimmt, er hatte Frau Dingens von Twitter vertrieben (verkürzte, dramatische Darstellung). Nun hatte ich die Details nicht mehr im Kopf, und von der ganzen Fehde nur den Ausgang mitbekommen, also kurz gegoogelt, das Ganze war wohl sehr unerfreulich von allen Seiten.

Aber ich bin darüber auf einen interessanten Text des Gedankenreiters gestoßen: Vergiss nie, dass auf der anderen Seite ein Mensch sitzt. Das ist eine sehr interessante Analyse der Situation mit dem Hinweis darauf, auch mal deeskalierend einzuwirken, nicht alles gewinnen zu wollen, sondern auch mal einfach diskutieren zu können. Fand ich sehr entspannend zu lesen.

[…] Heute, im Jahr 2014, ist das anders. Heute schlichten wir keinen Streit mehr, sondern gießen noch Öl ins Feuer, holen uns Popcorn dazu und genießen das, was kommt. Und wenn das nicht reicht, dann holen wir uns noch andere dazu, die ebenfalls Öl ins Feuer gießen.

[…]

Wie weit darf das „foppen“ denn gehen? Warum habe ich überhaupt das Bedürfnis, jemanden anderen zu foppen? So, wie @sascha_p es beschreibt, habe ich das Gefühl, @FrDingens nervt ihn und er will ihr eine Lektion erteilen. Etwas, das heutzutage viele zu motivieren scheint. Anderen eine Lektion zu erteilen. Sie zu belehren. Sie vorzuführen, um zu zeigen, wie schlecht sie sind.

Mit welchem Ziel eigentlich? […]

Der Artikel enthält interessante Gedanken, ja, ich deeskaliere auch ungern, evtl. muss man halt auch mal zurückfahren, selbst wenn man Recht hat. Insbesondere im Straßenverkehr ist das schwierig, insbesondere, wenn die eigene Gesundheit bedroht wird, aber oft möglich. Mal sehen. Wenn das der “Gegner” nicht dauernd als Schwäche und Eingeständnis einer eigenen Schuld interpretieren würde…

BTW, in den Kommentaren meldet sich auch Sascha Pallenberg zu Wort und macht einen unangenehmen Eindruck: Ich habe recht, alle anderen sind doof, ich kann zwar wenig Argumente dafür finden, die auch noch mies sind, aber habe trotzdem recht.

Wollen wir hoffen, dass er diesen Eintrag nicht findet…

(Quelle: Gedankenreiter, via bildblog)

PS: eigentlich wollte ich schreiben, “Wollen wir hoffen, dass er diesen Eintrag nicht findet, der alte Wichser…”, als “humorvolle” Anspielung auf seinen fapping-Tweet, aber genau das wäre eine unangenehm persönliche Eskalation gewesen, die sich leicht vermeiden lässt. Darum geht es im Artikel des Gedankenreiters. Glaube ich.