Serienkritik: Witchblade (2006)

 9. Februar 2021 •  Ekkart •  Anime, Kritik •  ToDo

Witchblade ist eine Animeserie, die im Universum von Witchblade, einem amerikanischen Comic, angesiedelt ist. Ich kenne das Comic wieder einmal nicht, daher konnte ich ohne Vorwissen an die Sache gehen.

Masane ist Trägerin der Witchblade, einer Waffe, die sich bei Gefahr für die Trägerin, bevorzugt von Cloneblades, Neogenes, X-Cons oder iWeapons, die sich also bei Gefahr aktiviert. Das sieht so aus, dass sich Masane komplett verwandelt, ihre riesigen Brüste werden noch riesiger, dafür kriegt sie ein paar Streifen “Klamotten” und leckt sich dauernd lüstern über die Lippen.

An dieser Stelle sei gesagt: wenn man da drüber wegsehen kann, ist die Serie gut und sie braucht diese Übersexualisierung eigentlich nicht, schade drum.

Denn es geht um das Verhältnis von Masane, die ihr Gedächtnis verloren hat, und Rihoko, ihrer Tochter, die deutlich erwachsener ist als ihre Mutter. Ein nicht-nerviger Kindercharakter!

Masane muss lernen, was die Witchblade ist, wie sie eingesetzt wird und dass diese ihren Tod bedeuten wird. Dabei erfüllt sie ihre Pflicht nur, um Rihoko zu beschützen und finanziell abzusichern, auch wenn das in letzter Konsequenz ihren Tod bedeuten sollte.

Die Geschichte ist etwas komplizierter, der Hintergrund der verschiedenen Blades und Waffen wird angedeutet, mit Maria eine sehr gute Gegenspielerin aufgebaut und am Ende unbefriedigend fallengelassen.

Dennoch wachsen einem alle Protagonisten ans Herz (selbst Maria), die Geschichte ist gefühlvoll, fast sanft erzählt, durchzogen von kurzen Gewaltausbrüchen bei Kämpfen, die jedoch nicht blutig inszeniert sind. Insbesondere die letzten Folgen sind konsequent und traurig aber auch anrührend umgesetzt, das ist schon sehr stark.

Wermutstropfen ist der nicht zu übersehende Sexismus – riesige Brüste, der Kampfmodus der Blades, die Erniedrigung von Masane – eine Folge hab ich fast durchgespult. Um so trauriger, dass die Serie auch ohne funktionieren würde.

Damit ist die Serie nicht uneingeschränkt zu empfehlen, wer einen Blick riskieren will, kann sich die erste Folge ansehen, die ist ein guter Querschnitt durch die Serie.

Fazit: gute Unterhaltung, gegen Ende immer besser werdend.