Kritik: Heilstätten

 30. September 2019 •  Ekkart •  foundfootage, Heilstätten, horror •  ToDo

Heilstätten, ein deutscher Horrorfilm aus dem Genre des Found-Footage-Films, das man beherrschen muss, damit es nicht nur nervig ist – ich war gespannt, was mir Regisseur Michael David Pate anbietet.

Wir lernen zunächst die Protagonisten kennen, zuvörderst die Beelitzer Heilstätten, dann unsere Youtuber, deren Video wir im Endeffekt sehen (abzüglich einiger Twists). Und die Leute sind nervig. Wirklich nervig im Sinn von: nach zwei, drei Einstellungen war ich mit ihrem (unvermeidlichen) Tod einverstanden. Konnte mir nicht schnell genug gehen. Dauerte auch nicht lang.

Eine Challenge führt die Leute in die Heilstätten, wo sie eine Nacht verbringen wollen. Die Vorgeschichte ist, wie erwähnt, schnell erzählt, dann geht es zu den Heilstätten und der Film zieht langsam die Daumenschrauben an.

Dann geht es eine gute Stunde richtig ab. Das ist Horrorkino vom Feinsten, gut gespielt, evtl. etwas überartikuliert aber der Film vermeidet die gröbsten Klischees oder schafft es, sie glaubwürdig unterzubringen (teils). Insbesondere die Begründung, warum immer ein Bild vom Geschehen da ist, überzeugt. Damit schafft es der Film, trotz Found-Footage-Prämisse in sich glaubwürdig zu wirken und einen nicht aus der Stimmung zu reißen.

Leider (für mich) sucht der Film eine Auflösung für sein Geschehen, die ich nicht erwartet hatte und die für mich nicht gut funktioniert. Das soll nicht heißen, dass sie schlecht wäre, war halt nur nicht meins. Zudem war mir das Ende zu Holter-Di-Polter abgedreht, dafür, dass wir uns im Film angenehm Zeit für alles gelassen haben.

Trotzdem war ich äußerst positiv überrascht von der Solidität des Films, die Kritikpunkte sind wirklich nur kleine Abstriche, die auch eher persönlicher Natur sind.

Schauspielerisch gibt es auch nichts zu meckern, das hat alles Hand und Fuß. Die Aussprache fand ich in einigen Szenen zu deutlich, aber das ist Nitpicking vom Feinsten.

Fazit: sehr sehr solider, gelungener Horrorfilm aus Deutschland – Hut ab.