Kritik: Kingdom (2019)

 18. September 2021 •  Ekkart •  Abenteuer, Kritik, MartialArts •  ToDo

Kingdom ist ein japanisches Epische-Schlachten-Ruhm-Ehre-Heldenmut-Epos nach einem Manga aus den frühen 2000er Jahren, das wir natürlich wieder einmal nicht kennen.

Xin und Piao sind Sklaven, die miteinander trainieren, vorzugsweise Schwertkämpfe, um eine Chance zu haben, dem Sklavendasein zu entkommen. Piao wird an den Hof von Kaiser Ying Zhen verkauft, um dort, wie wir später herausfinden, als dessen Doppelgänger zu fungieren. Das klappt so gut, dass er bei einem Attentat getötet wird, er schafft es noch, in Xins Armen zu sterben, der Rache schwört. Er findet Ying, rettet ihm das Leben und zieht mit ihm zusammen herum, um den Thron zurückzuerobern. Unterwegs gabeln sie noch He Liao Diao auf, ein Mädchen, dass sie für einen Jungen halten, die in einem groben Eulenkostüm rumläuft.

Es folgen mehrere Intrigen, gewaltige Ansprachen, wilde Kämpfe, die Aktivierung des Bergvolks (wirklich wilde Leute bis auf ihre Anführerin, die nicht wild aussieht aber kämpft wie ein Berserker), Zug zum Kaiserpalast mit gefühlt einstündigem Showdown, wieder schlachtenreich, episch, groß.

Wir enden mit dem Versprechen, China zu vereinen, zur Not auch sehr blutig, da ist Ying Zhen gewillt, das Blut der anderen großzügig zu vergießen, um spätere Kriege zu vermeiden, also aus humanitären Gründen.

Violence and Bloodshet.

Die Figuren basieren auf historischen Personen, Ying Zhen war Gründer der Qin-Dynastie und erster Kaiser des vereinigten China, Xin sein General und etliche andere Figuren. Die Geschichte und deren Werdegang ist jedoch frei erfunden.

Ach, der Film macht einfach großen Spaß. Er hält, was er verspricht: episches, großes Kino mit Helden, die sich aufopfern, dabei den Mut nicht verlieren und das Böse besiegen. Hauptheld Xin ist nicht schlau, hat das Herz am rechten Fleck und schlägt jeden tot. Ying sieht gut aus. He Liao Diao ist unser zweites Comic Relief, leider mit einer sehr kleinen Rolle. Die Bergvolkführerin ist extrem kompetent und eigentlich können alle richtig gut kämpfen.

Sehr positiv sei hervorgehoben, dass keine störende Liebesgeschichte oder dergleichen billige Gags eingebaut wurden. Dafür besteht auch dieser Film den Bechdeltest nicht, die beiden (in Worten: zwei) Frauenfiguren sind zwar gut, reden aber nicht viel. Ach ja, es gibt eine weitere Frau, deren Rolle darin besteht, von ihrem Mann in Haus geschickt zu werden.

Die Bilder sind grandios und die Action ist ebenfalls sehr gut inszeniert. In Kämpfen behält man den Überblick, das ist nicht selbstverständlich in letzter Zeit. Das Menschenbild ist fragwürdig, jedoch der Zeit angemessen.

Alles in allem ist das ein Film, wie ein sehr guter Abenteuerfilm sein sollte, kann ich nur wärmstens empfehlen.

Fazit: sehr gut in allen Belangen.