Kritik: Krull (1983)

 18. September 2020 •  Ekkart •  Kritik, Krull •  ToDo

Krull kam 1985 in die DDR-Kinos, ich war genau die Zielgruppe des Films und für 55 Pfennig hab ich mir den nicht nur einmal angesehen. Der beste Film der Welt. Damals.

Das unbeschreibliche Ungeheuer landet mit seiner schwarzen Festung und den Slayern auf einem Planeten und entführt dort die eben angetraute Frau des Prinzen, der dabei zum König wird.

Er muss sich auf die Suche machen nach der schwarzen Festung und mit viel Hilfe und der Überwindung zahlreicher Abenteuer schafft er das dann auch. Hilfe bekommt er durch einen alten Mann, Ergo, den Selbstverzauberer, eine Gruppe Wegelagerer, einen Zyklopen, den alten Zauberer, die Witwe im Netz und natürlich durch das Fünfklingenschwert, das leider nur kurz eingesetzt wird, dafür aber die emotionalste Abschiedsszene des Films bekommt.

Erst das Gute: das ist ein Film voller Abenteuer, die tatsächlich sehr unterschiedlich sind. Berge, Spinnennetze, Moor, fliegende Feuerpferde und die schwarze Festung. Dazu eine durchaus schnelle Inszenierung, die wenig verweilt, sondern viel zeigt. Und ein guter Cast, unser Hauptheld ist überaus sympathisch, die Wegelagerer rauh mit weichem Kern, der lustige Sidekick Ergo ist ok und der Zyklop tragisch.

Dazu eine sehr gute Musik von James Horner – bombastisch, staatstragend, voll, Trompeten, Streicher – alles drin.

Und die Optik des Films ist gut. Da wird noch auf Pferden geritten, das ist echt bodenständig, die Slayer sind böse aber gutaussehend und wenn sie sterben kommt was Glitschiges aus ihrem Kopf. Was hab ich mich gegruselt damals.

So verfolgen wir unsere Protagonisten, sie wachsen uns teilweise schon ans Herz und es kommen weniger durch, als man denken möchte.

Ach ja, die Spinne ist grandios. Die ist immer noch gut. Und der Titel. Wenn der nicht die 80er atmet…

Es gibt auch Kritik: der Film ist nicht an allen Stellen gut gealtert. Die praktischen Effekte sind immer noch toll, aber an etlichen Effekten hat der Zahn der Zeit schon sehr stark genagt. Insbesondere der Greenscreen ist deutlich zu sehen und der gesamte Endkampf ist unlogisch und nicht schön gedreht.

Frauen sind Auslöser von Aktionen und opfern sich auf – da ist der Film voll in den 80ern. Es ist ein Männerfilm.

Manche Szenen sind auch sehr lang. Ich fand es ok, aber z.B. die Flammenrosse werden eine Weile gefangen und dann eine Weile geritten. Das dauert halt.

Die meiste Szenen und Ideen sind jetzt nicht neu, Star Wars z.B. ist eine sehr offene Inspiration für den Film. Aber das ist ok.

Insgesamt hat mich der Film erstaunlich gut unterhalten, lediglich das Ende war anstrengend. Das hätte ich nicht gedacht, aber insbesondere die Slayer, die Optik und die Musik sind zeitlos gut.

Fazit: durchaus jetzt noch ansehnlicher Film mit einer klassischen Heldengeschichte.