Kritik: Pawn Shop Chronicles (2013)

 29. Juli 2021 •  Ekkart •  Anthologie, Kritik •  ToDo

Pawn Shop Chronicles (dt. Ganster Chronicles!) ist eine Anthologie gewalthaltiger, gut besetzter Geschichten, die durch die titelgebende Pfandleihe zusammengehalten werden.

Die erste Geschichte handelt von einem geplanten Überfall auf einen Drogenhändler durch dessen völlig durchgedrehte Kunden. Dort geht schief, was nur schiefgehen kann und man muss es gesehen haben, was da für Einfälle drin stecken. Eine sehr gute Episode, gut erzählt, voller schöner Einfälle und wenig Blut, dennoch mit viel Gewalt. Wer hätte gedacht, dass Paul Walker tatsächlich schauspielern kann?

Die zweite Geschichte ist völlig anders gelagert: ein Mann (Matt Dillon, sehr gut) sucht seine vor sechs Jahren verschollene Frau und geht dabei nicht zimperlich vor, um es euphemistisch zu benennen. Das fängt noch “harmlos” an, wenn das Gesicht an den heißen Ofen gedrückt wird und steigert sich. Bis zu einer unglaublichen, wuchtigen und sehr, sehr eindrücklichen Szene mit Elijah Wood, der wie Daniel Radcliffe erfolgreich gegen sein freundlicher-Mensch-Image anspielt. Zurück zur Szene: man muss es gesehen haben, um es zu glauben und dabei ist das nicht wirklich splattrig, sondern tut “nur” beim Zugucken extrem weh. Die Episode hat dann noch ein angemessenes Ende, hätte aber auch ohne Probleme deutlich früher zu Ende sein können.

Die dritte und letzte Geschichte ist leider die schwächste, Brendan Fraser als erfolgloser Elvis-Imitator, der seine Seele an den Teufel verkauft. Sie fängt gut an, erntet aber ihr Potential überhaupt nicht und schwenkt auf eine alberne Auflösung um, die der Film nicht verdient hat. Dazu ein Plottwist, der unlogisch und nicht verdient ist. Das ist schade, die Geschichte hat etwas, da hätte man viel draus machen können.

So wird man mit zwei Geschichten sehr gut unterhalten und die letzte zieht sich wie Kaugummi. Also eine eingeschränkte Empfehlung.

Fazit: zwei Drittel gut, ein Drittel nicht.