Kritik: Slender Man

 31. Januar 2020 •  Ekkart •  horror, Kritik, slenderman •  ToDo

Slender Man ist ein Horrorfilm nach der Slender-Man-Legende, die 2009 im Netz entstand (erfunden von Victor Surge).

Der Slender Man ist ein übernatürliches, todbringendes Wesen, das sich nicht bewegt, aber teleportieren kann. Sieht man den Slender Man, ist es eigentlich zu spät, da er näher und näher kommt, ist er da, stirbt man. Das Ganze hat keinen Anfang, kein Ende, keinen logischen Grund oder ähnliches und ist daher für mich eine der interessantesten Erfindungen im Horrorbereich. Nach dem guten Computerspiel Slender Man – The Eight Pages und mehreren anderen Spielen ist nun also eine Verfilmung an der Reihe.

Vor- und Nachteil für die Filmemacher: die Figur ist neu und noch nicht ausdefiniert. Da hat man viele Freiheiten, kann aber auch nicht auf eine kollektive Erfahrung zurückgreifen, die adaptiert, konterkariert oder bedient werden kann. Ich war gespannt, was draus geworden ist.

Um es vorwegzunehmen: ich war angenehm überrascht. Der Film begleitet vier Mädchen, die nach und nach dem Slender Man zum Opfer fallen, ohne dass sie sich besonders blöd oder naiv verhalten. Im Gegenteil, an sich sind sie recht aufgeschlossen, freundlich, hilfsbereit und rational. Um so trauriger, dass sie wenig gegen die Bedrohung tun können.

Der Film schafft es, dass wir mit den Mädchen lernen, was es mit dem Slender Man auf sich hat, dass wir mitraten, was sie tun könnten und dass wir versuchen, einen Ausweg zu finden. Das ist gut gefilmt und gut erzählt.

Slender Man ist sicher kein Meilenstein der Horrorgeschichte, dafür hat er dann doch etwas zu wenig Gewicht, aber es ist beileibe kein schlechter Film, insbesondere im Horrorgenre, wo Filme sehr schnell sehr schlecht werden.

Fazit: guter Film zum Thema, durchaus sehenswert ohne Langzeitwirkung.