Spielkritik: Duke Nukem Forever (2011)

 26. September 2020 •  Ekkart •  DukeNukem, Kritik •  ToDo

Nach dem großen Erfolg von Duke Nukem 3D war klar, dass schnell ein Nachfolger kommt, der das Spiel aufgreift, leicht verbessert und viel Geld einbringt.

Leider hat das nicht geklappt. Keine Ahnung, was genau schiefgegangen ist, mit hoher Wahrscheinlichkeit schlechtes Projektmanagement, überzogene Ansprüche und so. Fast jedes Jahr kam neue Hoffnung auf, dass der Duke wiederkommt, ab 2001 wurde “when it’s done” zum geflügelten Spruch für die Development Hell. 2009 ging dann 3D Realms pleite und ich dachte, das wird gar nichts mehr.

Dann plötzlich war das Spiel 2011 fertig, ein extrem sexistischer Ausschnitt kündigte das Spiel an, von dem ich noch dachte, dass er ironisch mit den Erwartungen der Spieler:innen spielt (ja, das war Naivität oder Blödheit, wahrscheinlich eine Mischung aus beidem).

Da lag ich weit weg. Das Spiel ist sexistische Kackscheiße und ein richtig, richtig schlechtes Spiel. Ladezeiten aus der Hölle, Gameplay aus der Hölle, Steuerung aus der Hölle, Level, die einfach unterirdisch schlecht sind. Wenn man sehen will, wie ein Computerspiel nicht sein sollte, dann Duke Nukem Forever spielen.

Höhepunkt die Wände mit Brüsten, auf die man schlagen soll. Im gleichen Level soll man alle Frauen, die dort schwanger an Pfähle gebunden sind, erschießen.

Ich denke mir das nicht aus, das ist im Spiel drin und das ist ernst gemeint.

Damit war der Duke dann auch tot, davon erholt sich nicht einmal eine ironische Spielfigur, es zeigt auch gut das Problem in der Spieleszene, dass die Entwickler und das Gamestudio dachten, dass so ein Spiel ok ist.

Während ich sonst froh bin, wenn ich daran beteiligt sein kann, wenn Spielgeschichte geschrieben wird (Doom, Duke Nukem 3D, Half Life) ist das hier eindeutig der Tiefpunkt meiner Spielerkarriere.

Wenn die Spieleindustrie wenigstens draus gelernt hätte…