Kritik: The World Is Not Enough

 14. April 2020 •  Ekkart •  Bond, JamesBond, Kritik •  ToDo

The World Is Not Enough (dt. James Bond 007 – Die Welt ist nicht genug) ist der neunzehnte James-Bond-Film (Metakritik zur Bond-Reihe).

Willkommen bei: “jetzt wird es richtig schlecht”, bevor wir morgen zu “wer hätte gedacht, dass es noch mieser geht” kommen.

Bond holt Geld aus der Schweiz für Sir King. Dort wird der Bankangestellte ermordet, trotzdem liefert Bond das Geld beim MI6 ab, wo es bei der Übergabe an Sir King explodiert (weil niemand den Koffer angesehen hat?), Bond verfolgt die Killerin mit einem Boot über die Themse (das dauert), dann wird in einem Heißluftballon weitergeflohen, bis sich die Killerin umbringt und Bond dabei verletzt.

Das Geld wird zum Terroristen Renard (Robert Carlyle in einer miesen Rolle) zurückverfolgt, der eine Kugel im Kopf hat und deswegen nichts mehr fühlt.

Weil Bond so grandios versagt hat, soll er Kings Tochter Elektra (Sophie Marceaux in einer oken Rolle) beschützen, die schon von Renard entführt worden war. Die traut dem MI6 zwar nicht und weist Bond an ihrer neuen Ölpipeline in Aserbaidschen zurück, wird dort aber von paraglidenden Snowmobilen angegriffen, nur Bond kann sie retten. Lange und ganz schlechte Actionsequenz.

Irgendwie kommt Bond nach Kasachstan, wo er Dr. Christmas Jones (Denise Richards in einer unwürdigen Rolle) kennenlernt und rausfindet, dass Elektra nicht ganz unschuldig ist. Das geschieht in einem Silo mit einer Atombombe und einer denkwürdig schlechten Actionszene.

Unterdessen macht sich M persönlich auf den Weg, um Elektra beizustehen. M. Kommt aus ihrem Büro heraus. Aufgrund einer komplett unglaubwürdigen Story. Diese Inkompetenz!

Bond und Dr. Jones(!) entschärfen irgendwie noch eine Atombombe in einer Pipeline, bei der die Hälfte des Plutoniums fehlt, das Renard und Elektra gestohlen haben. Elektra entführt M und erzählt ihr, dass alles ihr Plan ist, weil sie ihren Vater hasste. Außerdem soll das Plutonium im Bosporus explodieren, damit ihre Ölpipeline als einzige noch gutes Öl liefert. Reichtum.

Bond geht zur Kaviarfabrik seines russischen Freundes im Kaspischen Meer, wo er eine Spur zu Elektra findet und von Sägehubschraubern angegriffen wird. Die ganze Sequenz ist genauso blöd, wie sich der Begriff “Sägehubschrauber” anhört. Das ist richtig, richtig schlecht. Bond spürt Elektra auf und lässt sich fangen, wird gefoltert. Der russische Freund wird von Elektra erschossen, kann aber noch Bond freischießen, der Elektra tötet und M rettet (ganz schlecht). Dann tötet er Renard auf dem U-Boot mit der Bombe in einem unsinnigen Kampf mit unglaublich schlecht choreographierter Action.

Sex mit Dr. Jones.

Tränen in den Augen, dass so etwas durch die Qualitätskontrolle gekommen ist, dies es bei diesem Film wohl nicht gab. Von solchen Sexwortspielen gibt es noch einige, nicht alle so niveauvoll wie das.

Die Action ist unterirdisch. Alle Actionszenen sind reine Klischees, die alle Punkte unglaubwürdiger Action abhaken. Und natürlich nicht kürzen, was gedreht ist muss auch gezeigt werden. Sägehubschrauber! Paraglidende Snowmobiles! Mal wieder Skiszenen. Humor, den wahrscheinlich nicht mal Moore gebracht hätte (doch, hätte er).

Das Titellied ist gut.

Sophie Marceau ist gut. Brosnan ist gut wird aber merklich älter. Denise Richards ist Denise Richards, wer würde sie in einem seriösen Film casten? Andererseits: die Rolle, die für sie geschrieben wurde, hätte niemand gerettet.

Fazit: noch schlechterer Bond als der vorher.